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COMIC!-JAHRBUCH 2014

Bester Kurzcomic:
"Adieu Kakapo" in HERRENSAHNE XII


Interview mit Max Fiedler von Björn Bischoff


Was ist der Sinn des Lebens? Die beiden Comicmagazine Moga Mobo und Epidermophytie riefen den ersten Comic-Clash aus und gaben ihm die Fragen aller Fragen als übergeordnetes Motto. Daß es darauf nur eine sinnvolle Antwort gibt, nämlich 42, dürfte klar sein. Doch anstatt sich an der offensichtlichsten Lösung abzuarbeiten, wählte der Düsseldorfer Illustrator Max Fiedler in der 12. Ausgabe der HERRENSAHNE einen anderen Weg – aber ebenfalls inspiriert durch den britischen Autor Douglas Adams. "Adieu Kakapo" erzählt in wenigen Bildern eine fesselnde Geschichte von einem Forscher, der sich aufgemacht hat, um den Kakapo zu beobachten – einen flugunfähigen Vogel auf Neuseeland, der verzweifelt ein Weibchen sucht. Die beiden Welten vermischen sich, und es wird klar, daß der Forscher deutlich mehr mit seinem Beobachtungsobjekt gemein hat, als ihm das selbst am Anfang klar war. Doch Dinge können sich ändern. Es ist nur eine kleine kurze Geschichte, die aber mehr Intensität vermittelt als so manche Graphic Novel.
Bei HERRENSAHNE, einem Düsseldorfer Comicmagazin, dem etwa auch Zeichner wie Leo Leowald oder Tobias Dahmen angehören, arbeitete Max Fiedler ab der zweiten Ausgabe mit. Daneben gibt es aber zahlreiche andere Projekte, um die sich der Illustrator kümmert. Björn Bischoff sprach im Sommer dieses Jahres mit ihm über die HERRENSAHNE, seine Arbeitsweise und einen kleinen Vogel auf Neuseeland.

COMIC!: Erst einmal Glückwunsch dazu, daß du den Preis gewonnen hast.

Max Fiedler: Ja, danke dir. Ich freue mich sehr über den Preis.

COMIC!: Wie hast du denn erfahren, daß du den Preis bekommst?

Max Fiedler: Ich war im Urlaub, und der Tobi Dahmen hat mir eine E-Mail geschrieben. Wobei, nee, das war gar nicht so! Das war einen Tag vorm Urlaub! Er hat mir aus München eine SMS geschrieben. Ich wußte zwar, daß wir die HERRENSAHNE als Ganzes eingereicht haben, aber daß dann eine Geschichte – und auch noch meine Geschichte – daraus ausgesucht wird, damit habe ich nicht gerechnet. Das hat mich schon umgehauen.

COMIC!: Kannst du dich vielleicht mal kurz vorstellen und erzählen, was du so an verschiedenen Sachen machst?

Max Fiedler: Ich arbeite seit 1999 als freiberuflicher Illustrator in Düsseldorf. 2004 habe ich mein Diplom in Graphik Design gemacht. Ein guter Studiengang, um mal in andere Bereiche neben der Illustration zu schauen: Typographie, Fotographie und so weiter. Aber hängen geblieben bin ich bei Illustration, das stand auch schon früh fest. Du kennst das ja: Schon immer gezeichnet, blablabla (lacht).
Dort habe ich auch Flash kennengelernt und war ziemlich beeindruckt, meine Zeichnungen in Bewegung zu sehen. Der nächste logische Schritt für mich als großer Videospielfan war, eigene Spiele zu machen, also nicht nur bewegte Illustrationen, jetzt konnte ich sie auch noch selbst steuern. Ich dachte, für mich als jemand, der nie richtig in 3D-Programme eingestiegen ist, wäre der Computerspiel-Zug abgefahren. Doch da kamen sie plötzlich wieder, die guten alten 2D-Spiele. Also habe ich zusammen mit einem Freund (Franz Thüs) Spiele und auch viele Jobs in der Richtung gemacht. Es freut mich sehr, daß der Trend der 2D-Computerspiele (lacht) noch heute anhält, und durch downloadable content und Browsergames die Möglichkeit besteht, unabhängig zu publizieren.

COMIC!: Wie bist du zu Comics gekommen?

Max Fiedler: Comics haben mich immer schon interessiert und fasziniert. Ich hatte aber kein Marvel-Abo oder so etwas. Das hat mich zwar fasziniert, aber hingezogen fühlte ich mich immer eher zu den frankobelgischen Sachen. Zu den frühsten Comicerinnerungen zählen "Tim und Struppi", "Clever & Smart", "Werner" und klar, Disney. Richtig angefangen hat es aber mit der "Mutanten"-Ausstellung so um 1999 im NRW-Forum in Düsseldorf. Zu der Zeit hatte ich schon kleine Geschichten in Fanzines veröffentlicht, aber dort zu sehen, was man aus dem Medium auch im Bereich Ausstellung herausholen kann, hat mich umgehauen.
Zu der Zeit hat es auch mit der HERRENSAHNE richtig angefangen. Das war eine große Chance für mich, oder für uns alle, weil wir zusammenarbeiten konnten – wir wohnten zu der Zeit noch alle in Düsseldorf.

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