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COMIC!-Jahrbuch 2005
Burkhard Ihme (Hrsg.)
November 2004
224 Seiten DIN A4, S/W
EUR 15,25
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Bester Comic-Beitrag (Funny):
«Wir können ja Freunde bleiben»
von Markus Mawil Witzel
Interview von Constanze Döring und Klaus Schikowski
COMIC!: Mawil, du hast den Preis als bester Funny-Zeichner bekommen, herzlichen Glückwunsch dafür! Siehst du den neuesten Band, für den du den Preis bekommen hast, selbst auch als Funny, oder hat es dich gewundert, daß du den Preis in dieser Sparte bekommen hast?
Mawil: Ich würde ihn eher Funny als realistisch nennen. Wenn es irgendwas dazwischen gäbe, dann würde es vielleicht mehr passen, aber ich sehe es schon als Funny, also sehe ich mich auch als Funny-Zeichner. Meine Comics sind vielleicht nicht so Funny wie die «Schlümpfe» oder «Boule und Bill», aber Trondheim würde man ja auch als Funny einordnen, obwohl «Herr Hase» teilweise eher Abenteuergeschichte ist.
COMIC!: Erzähl doch mal, wie du in deiner Kindheit zu den Comics gekommen bist, wie du den Comic kennen gelernt hast und was früher deine Favoriten waren. Wie bist du aufgewachsen mit Comics?
Mawil: Ich bin im Osten aufgewachsen und meine Eltern haben mir regelmäßig das MOSAIK gekauft, ich weiß gar nicht warum. Ich habe dann auch versucht, an andere Comics heranzukommen. Das war dann Micky Maus, aber ich habe sehr schnell gesehen, daß diese Geschichten alle nach dem selben Schema sind. Später nach der Wende bin ich dann an die klassischen franko-belgischen Abenteuergeschichten rangekommen. Comics selber gezeichnet hab ich schon seit meiner Kindheit, aber das Selbstverlegen ging natürlich erst nach der Wende los, als es Kopierer gab, das gabs ja vorher gar nicht.
COMIC!: Gibt es einen Comic, bei dem du sagen würdest: Als ich den gesehen habe, da wußte ich, dieses Comic-Ding, das ist etwas Besonderes?
Mawil: Diese Mosaik-Sachen waren schon beeindruckend, das waren spannende Geschichten, die spielen an echt spannenden Orten, das war schon sehr gut erzählt. Die waren auch ziemlich neutral, überhaupt nicht politisch und sehr gut gemacht. Die haben mich damals sehr geprägt.
Ich selbst hab dann alles mögliche gemacht, auch so stylishe Sachen in diesem Graffiti-Stil, aber als ich das erste Trondheim-Buch gesehen habe, das war schon Jahre später, als ich längst selbst Comics veröffentlicht habe, das war schon noch mal so ein Flash, daß man sich nicht an Konventionen und Styles halten muß, sondern daß man ganz einfach drauflos erzählen kann. Auch alltägliche Geschichten, wie die Kumpels an der Tanke Bier kaufen, nicht nur Superhelden-Geschichten.
COMIC!: Hast du denn auch Superhelden-Geschichten gelesen?
Mawil: Mit Superhelden konnte ich nie etwas anfangen. Ich habe mal ein paar einzelne Hefte zugesteckt bekommen, bin aber nie in die Geschichten rein gekommen. Den Zeichenstil finde ich schon o.k. Bei der Action-Bildaufteilung kann man sich einiges abgucken, wie auch bei den Manga.
Auf den Geschmack gekommen?
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