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Burkhard Ihme (Hrsg.)
Oktober 2003
256 Seiten DIN A4, S/W
EUR 15,25
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COMIC!-JAHRBUCH 2004

Immer noch Spaß am Comic
Interview mit Hartmut Becker

Von Heiner Lünstedt

Hartmut Becker ist einer der Urväter der Comixene und der Comicszene. Heute vermittelt er durch seine Agentur in Hamburg zahlreichen Illustratoren Aufträge in die Werbung. Doch auch in der Comicszene ist er weiter tätig und organisiert jetzt u. a. auch wieder eine große Comicbörse, nämlich die "Norddeutsche Comic Börse Hamburg".

COMIC!: Wie ging es eigentlich mit deinen Comic-Aktivitäten los?

Hartmut Becker: Also, ich komme ja aus der Nähe von Köln. Als ich in der Schule war, hatte ich immer das Gefühl, ich sei dort der einzige Spinner, der sich für Comics interessierte. Nach dem Abitur ging ich für zwei Jahre nach Belgien. Dort gab es komplette Comic-Alben von Geschichten, die ich nur als Fortsetzungsgeschichten, zum Beispiel aus Fix und Foxi, kannte. Auch die "Asterix"-Reihe war schon viel weiter als in Deutschland. Auf diese Weise habe ich dann auch französisch gelernt. Zurück in Köln lernte ich dann Achim Schnurrer kennen. Mit ihm und anderen Kölner Comic-Interessierten habe ich die ersten comic-bezogenen Projekte angefangen, zu denen 1976 auch eine Comic-Börse im Hinterzimmer einer Kneipe gehörte.

COMIC!: Daraus ist dann diese große Kölner Comic-Börse geworden?

Hartmut Becker: Ja! Die habe ich dann 1989 Norbert Hethke überlassen. Zu der Zeit habe ich aber schon in Hamburg gewohnt, nachdem ich dazwischen 8 Jahre in Hannover verbracht hatte.

COMIC!: Dorthin bist du wegen deiner Mitarbeit an der Fachzeitschrift Comixene gezogen?

Hartmut Becker: Nein, nicht ganz! Dort wollte ich endlich einmal studieren! Neben Achim Schnurrer hatte ich damals irgendwann auch Andreas Knigge aus Hannover kennen gelernt, und Achim und ich haben angefangen, etwas für die Comixene zu machen. Das Studium in Hannover habe ich dann mit Comic-Tätigkeiten kombiniert.

COMIC!: Mit Achim Schnurrer hattest du 1979 in Köln auch die Ausstellung "Die Kinder des Fliegenden Robert" organisiert. Wie ist es dazu gekommen?

Hartmut Becker: Diese Ausstellung war das Ergebnis einer langen Diskussion zwischen Achim Schnurrer und mir, nämlich dass die Geschichte der deutschen Comics ja nicht erst in den Nachkriegsjahren des 2. Weltkriegs begann, wie im damals erst kurz zuvor erschienenen "Ersten Deutschen Comic-Katalog" aufgezeichnet. Wo aber sind die Spuren Wilhelm Buschs, die ja bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts der Auslöser der amerikanischen Zeitungscomics waren, in diesem Land bis zu diesem Zeitpunkt geblieben? Wir begaben uns auf die Suche und wurden sehr schnell fündig. Aus heutiger Sicht hatten wir damals sicherlich nur Marginalien entdeckt, diese aber reichten aus, um mit einem Konzept den Kunstverein der Stadt Köln dafür zu interessieren und damit sogar einen begleitenden Katalog zu gestalten.

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