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Burkhard Ihme (Hrsg.)
Oktober 2002
240 Seiten DIN A4, S/W
EUR 15,25
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COMIC!-JAHRBUCH 2003

Comic-Szene Deutschschweiz

Von Reto Baer

Die Deutschschweizer Zeichner blicken immer mit etwas Neid über den Röstigraben zu ihren Westschweizer Kollegen, weil diese dank ihrer französischen Muttersprache nach Frankreich orientiert sind und ihre Comics immerhin 150 Verlagen zur Publikation anbieten können. In der Deutschschweiz gibt es dagegen nur gerade drei Comicverlage, wobei sich zwei notabene mit einem französischen Namen schmücken: Arrache Coeur, Edition Moderne und Globi-Verlag.
Der Globi-Verlag kommt als Publikationsmöglichkeit nicht in Frage, weil dort nur "Globi" (neu sind Band 69 "Globi bei der Bahn" und 70 "Globis Zoo") und "Papa Moll" (neu ist Band 15 "Papa Moll baut ein Haus") herausgegeben werden. Und bei der Edition Moderne, die auch die Comics von Arrache Coeur vertreibt, kommen auch nur jene Zeichner unter, die zum übrigen, eher avantgardistischen Programm passen. Thomas Ott zum Beispiel, der in "t.o.t.t." sein illustratives Werk veröffentlicht, das er 2002 auch am Luzerner Comix-Festival Fumetto und am Comic-Salon Erlangen zeigte. Als Humorist ist Mike Van Audenhove eher der Sonderfall bei Edition Moderne. Seine One-pager-Serie "Zürich by Mike" ist indes der absolute Bestseller des Zürcher Verlags, denn die witzigen Comics haben dank des Vorabdrucks in "züritipp", der Freitagsbeilage des "Tages-Anzeigers", einen sehr hohen Bekanntheitsgrad in der Schweiz. Im Frühling 2001 erschien neben Band 5 auch der in Leinen gebundene Jubiläumsband "5 Jahre Zürich by Mike", der alle One-pager der ersten fünf Bände umfasste und innert kürzester Zeit ausverkauft war. Im März 2002 folgte der reguläre Band 6.
Comicstrips in Zeitungen zu veröffentlichen, hat sich für einige Zeichner als wichtige Einnahmequelle herausgestellt. Felix Schaad, der mit seinem Texter Claude Jaermann früher vor allem für die Satirezeitschrift "Nebelspalter" arbeitete, wurde vom "Tages-Anzeiger" angestellt, um zusammen mit Nico, dem langjährigen Karikaturisten dieser Zürcher Tageszeitung, das Tagesgeschehen witzig zu illustrieren. Er konnte aber auch seine Comicserie "Eva" im "Tages-Anzeiger" unterbringen. Früher erschien "Eva" in zweiseitigen Episoden in "Nebelspalter", seit Ende Januar 2001 als Comicstrip im "Tages-Anzeiger". Im November 2001 brachten Jaermann und Schaad das erste Album mit diesen Strips im eigenen Sewicky Verlag als 3. Band der Serie "Eva" unter dem Titel "Kassenkampf" heraus. Die unerschrockene Kassiererin Eva hat die Umstellung auf das kleine Format des Comicstrips sehr gut überstanden. Zumal einzelne Handlungsstränge clever über mehrere Tage hin laufen.

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