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Burkhard Ihme (Hrsg.)
Oktober 2002
240 Seiten DIN A4, S/W
EUR 15,25
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COMIC!-JAHRBUCH 2003

STRAPAZIN
Avantgardistischer Traditionalismus
Interview mit Herbert Meiler

Von Heiner Lünstedt

Seit fast 20 Jahren existiert STRAPAZIN. Dies immer wieder Akzente setzende Magazin wird meist für eine rein schweizerische Angelegenheit gehalten. Die Redaktion wird auch tatsächlich in der Regel von Zürich aus geleitet. Entstanden ist die ganze Angelegenheit jedoch in München. Auch heute gibt es dort noch ein STRAPAZIN-Büro, in dem sich Herbert Meiler, der von Anfang an dabei war, um die organisatorischen und wirtschaftlichen Belange des Magazins kümmert.

COMIC!: Herbert, du warst von Anfang an dabei, als STRAPAZIN hier in München und nicht etwa, wie viele meinen, in der Schweiz gestartet wurde.

Herbert Meiler: Ja genau, angefangen haben wir 1984 und das Ganze war ein bisschen auch meine Idee. Ich habe damals in der Münchener Stadtzeitung BLATT gemeinsam mit Pierre Pitterle gearbeitet, der auch heute noch beim STRAPAZIN dabei ist. Im BLATT hatten wir immer Karikaturen und Gastillustratoren.

COMIC!: Das BLATT war also ein Münchner Veranstaltungsmagazin und hatte dabei auch einen recht hohen Comicanteil?

Herbert Meiler: Für damalige Verhältnisse war der Anteil sicher relativ hoch. Doch eigentlich handelte es sich weniger um Comics, sondern eher um Karikaturen: Diese dienten als Illustrationen zu den politischen Artikeln oder um den sehr umfangreichen Kleinanzeigenteil aufzulockern. Als Zeichner von Anfang an dabei war Gerhard Seyfried, der Gabriel Nemeth hat auch viel gemacht und nicht zu vergessen Hansi Kiefersauer. Dann folgte eine etwas jüngere Generation. Darunter Pierre Thomé, ein Zeichner aus Luxemburg, der damals schon in der Schweiz wohnte. Mit Pierre Thomé und Pierre Pitterle sind wir auf die Biertisch-Idee gekommen, ein Comic-Magazin zu machen. Dann ging es Knall auf Fall und ohne große Überlegung an die erste Nummer. Ein bisschen Vorbild war für uns Art Spiegelmans RAW-Magazin.

COMIC!: STRAPAZIN ist also aus dem Wunsch heraus entstanden, ein Magazin zu machen, das fast ausschließlich Comics enthält?

Herbert Meiler: Genau, aber eigentlich haben wir es uns damals gar nicht so genau überlegt. Es war auch ein gewisser Spaß-Faktor mit dabei. Wir waren damals ein sehr kleiner Kreis, der sich für Comics interessierte. Starken Einfluss hatten dabei Pierre Thomé und Fred Feuerbacher aus Stuttgart, ein Graphik-Design-Student, der auch den Namen unseres Magazins erfunden hatte.

Auf den Geschmack gekommen?
Weiterlesen im COMIC!-Jahrbuch 2003!