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COMIC!-Jahrbuch 2000
Burkhard Ihme (Hrsg.)
Juni 2000
224 Seiten DIN A4, 224 Seiten, inkl. 7 Farbseiten
EUR 10,15 |
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Für ein Comic-Museum Erlangen 2000plus
Offener Brief an die Erlanger Stadtratsfraktionen von Martin
Frenzel
Sehr geehrte Fraktionsvorsitzende im Erlanger Stadtrat, sehr geehrter
Herr Gumbmann (CSU), sehr verehrte Frau Niclas (SPD), sehr geehrter
Herr Dr. Arnold (FDP), sehr geehrter Herr Hann (Grüne Liste)
und sehr verehrte Frau Ullmann (ÖDP)!
In ganz Europa gibt es sie, die Comic-Museen nicht nur von regionalem,
nationalem, wenn nicht gar internationalem Rang: das Centre National
de la Bande Dessinée (CNBDI) in Angoulême (Frankreich),
das Musée de la Centre Belge de la Bande Dessinée zu
Brüssel (Belgien), das Museu del Comic y la Ilustracion von Barcelona
(siehe dazu den Beitrag über Barcelona in diesem Jahrbuch) oder
das Dänische Comic-Museum auf der Insel Seeland. Einzig in der
Bundesrepublik leistet man sich bisher den Luxus, auf ein Deutsches
Comic-Museum mit daran angeschlossener großer Comic-Mediathek
(Bibliothek, Filme und neue Medien) zu verzichten. Zwar gibt es regionale,
durchaus bedeutende Museen (etwa das Hannoveraner Wilhelm-Busch-Museum
oder die Comic-Bibliothek "bei Renate" in Berlin), aber
eine wirkliche nationale Comic-Institution, die sich mit den renommierten
Einrichtungen dieser Art in Europa wie Angoulême, Barcelona
und Brüssel messen könnte, fehlt bis heute. Mit anderen
Worten: auch zehn Jahre nach der Vereinigung des Jahres 1990 gibt
noch immer kein eigenes Comic-Museum von Rang in der Bundesrepublik,
das die Geschichte vor allem der deutschen Comic-Kultur von Wilhelm
Buschs Max und Moritz bis in die Gegenwart nach außen dokumentierte.
Doch mittlerweile ist das Fehlen eines Deutschen Comic-Museums, das
diesen Namen verdient, angesichts des enormen Erfolgs und europaweite
Ansehens, die sich der Internationale Comic-Salon Erlangen erworben
hat, nicht mehr zu rechtfertigen. Aus dem 1984 aus der Taufe gehobenen
Experiment ist längst eins der vier oder fünf wichtigsten
Festivals der Bildergeschichte in Europa (neben Angoulême, Barcelona
und Sierre) geworden. Inzwischen gibt es unter Federführung des
Kulturamts, Karl Manfred Fischers, Motor des Comic-Salons, und unter
der Ägide des neuen, seit März 2000 sein Amt als Kulturreferent
ausübenden Dieter Rossmeisl und mit dem ausdrücklichen Segen
des seit 1996 amtierenden, der Comic-Kultur wohlwollend gegenüberstehenden
Erlanger Oberbürgermeisters Dr. Siegfried Balleis (CSU) konkrete
Pläne, das Comic-Museum nun endlich in die Tat umzusetzen. (...)
Auf den Geschmack gekommen?
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