Bester Independent Comic:
"Die sechs Schüsse von Philadelphia"
von Ulrich Scheel
(avant verlag)
Ulrich Scheel vermag es souverän, Ostalgie und Aktualität miteinander zu verbinden. Er skizziert ansatzweise eine Story im Stile alter Jugendabenteuerromane, entwickelt jedoch im weiteren Verlauf eine drohende Wendung mit mörderischem Anstrich und zeigt uns anhand freizügig-naiver DDR-Jugend in ihrer maroden Eintönigkeit, welches Gefahrenpotential in Langeweile und der Sehnsucht nach Liebe und Wärme liegen kann. Zugleich stößt er uns auf die menschlichen Abgründe, die sich auch in heutigen Schul-Amokläufen widerspiegeln. Scheel erzählt detailliert, wie sich aus Trostlosigkeit und Langeweile eine Welle der Aggressivität entwickelt, welche im Desaster endet.
Der Spannungsaufbau wird durch eine Steigerung der Zielobjekte (Pflanze, Tier, Mensch), stilistische Raffinesse und verschiedene Handlungsstränge erzeugt. Ulrich Scheel arbeitet wie mit einer Kamera und wechselt zwischen der Totalen mit viel Text in der Vorbereitungsphase der Aktion und absoluter Nahaufnahme, die das Geschehen gleichsam in Zeitlupe zeigt.
Er leitet seinen Leser so durch eine Kettenreaktion der Gewalt bis ins brutale Finale. Der Epilog erzeugt ein flaues Gefühl im Magen- zeigt er doch, dass sich alles im Leben wiederholt und man seinem Schicksal wohl doch nicht so einfach entrinnen kann.
Beatrix von Velsen |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Die
folgenden Motive können Sie hier direkt zur Verwendung
in Ihren Publikationen herunterladen. |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Cover 8x11,5 cm
300dpi/4c 296 KB
|
|
Cover
8x11,5 cm
300dpi/sw 224 KB
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Bildbeispiel 10x14,0 cm 300dpi/sw 368 KB
|
|
Bildbeispiel
10x14,0 cm
300dpi/sw
300 KB
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|